Augenzeugen werden leider in wenigen Jahren nicht mehr persönlich von den verübten Verbrechen in den Konzentrationslagern berichten können. So ist es auch Ziel meines Buches und dieser
Internetplattform, die unfassbaren und teils unbeschreibbaren Ereignisse dauerhaft in möglichst lebendiger Form in Erinnerung zu behalten. Zum 65. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers
Buchenwald und seiner Außenkommandos fand 2010 mit Unterstützung der Bundesregierung und des Freistaates Thüringen eine würdevolle sowie angemessene Gedenkveranstaltung statt. Professor Dr.
Volkhard Knigge, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, sagte während der Vorbereitungen dazu im Rundfunk:
„Dies wird die letzte große Begegnung mit Überlebenden vor Ort in Deutschland sein. Es ist etwas außerordentlich Großartiges, dass die Augenzeugen der deutschen Menschheitsverbrechen 65 Jahre
danach als Freunde und Weggefährten auf dem Weg dieser ewigen, dauerhaften Arbeit dafür sorgen, dass Gesellschaften ihren humanen Atem nicht verlieren, dass wir sie noch einmal wirklich treffen
können.“[1]
Das Treffen 2010 mit den Überlebenden des deutschen Lagerterrors und den Augenzeugen der US-Armee war für mich ein unvergessliches Erlebnis. Diejenigen, die zurück nach Buchenwald und Ohrdruf
kamen, hatten weite Reisen auf sich genommen und waren dabei schon mehr als 80 Jahre alt.
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[1] Interview am 10. April 2010, mdr1 Radio Thüringen.
