Letztes Update: 05.01.2014
Nach der Demontage und den Sprengungen der Stolleneingänge blieben im Jonastal nur noch teilweise verschüttete Eingänge und Baustellenreste übrig. Schon früh wurden von der VVN zwei Holztafeln zur Erinnerung an die schlimme Zeit und die Leiden der Häftlinge aufgestellt, welche die Lebenden weiter mahnen sollten.
Aufschrift der Tafel links von Stollen 1:
HIER, in einem der vielen Nebenlager vom KZ Buchenwald wurden durch den Nazismus 5000 politische Gefangene aller Nationen grausam gequält. 2000 durch Zwangsarbeit zu Tode geschunden. Darum „Nie wieder FASCHISMUS“.
Die Aufschrift der zweiten Tafel rechts von Stollen 25 lautete:
Über 5000 politische Gefangene aller Nationen wurden durch den Nazismus in diesem Steinbruch zwangsweise verschleppt, ausgebeutet und mißhandelt. ÜBER 2000 WURDEN ERMORDET. Wollt Ihr das wieder NEIN! Darum kämpft für den FRIEDEN.
Der Zahn der Zeit nagte an den hölzernen und nur behelfsmäßig im Jonastal errichteten Mahn- und Gedenktafeln der VVN. Es musste ein Ersatz für die alten und gebrechlichen Holztafeln her. Am 14. August 1958 wurde dann mit der Errichtung des so genannten Ehren- und Mahnmals für die von den Faschisten ermordeten 5.000 KZ-Häftlingen im Jonastal begonnen. Eine Beratung mit dem Rat des Kreises sicherte zuvor die Lieferung von 6 cbm Porphyr Steinen (Steinbruch Lütsche), 7 cbm Kies und der notwendigen 35 Sack Zement. Der Entwurf des Obelisks auf einem 3stufigen Bodest geht auf den Arnstädter Bildhauermeister Friedrich Popp zurück.
Auffallend sind zu Beginn der Jonastal-Forschung die zu geringen Angaben zu Häftlingen und Opfern auf den Holztafeln sowie später auf der Denkmalsäule die Annahme, dass bereits ab 1943 im Jonastal gebaut wurde und 5.000 Häftlinge nicht überlebt hatten.
Es folgen Aufnahmen von der Entstehung des Ehrenmals im Jonastal im August und September 1958 beginnend beim ersten Spatenstich.
Nun kommen wir zum letzten großen Geheimnis im Jonastal. Am Donnerstag, den 21. August 1958, erfolgte im kleinen Kreise von Funktionären die Grundsteinlegung des Denkmals im Jonastal.
„Unser, von den Faschisten zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurteilte und lange Jahre im KZ Buchenwald terrorisierte Veteran der sozialistischen Arbeiterbewegung, Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Silber, Genosse Georg Link und Bürgermeister, Genosse Hermann Stange, Träger der Medaille für Kämpfer gegen den Faschismus, mauerten ein kupfernes Dokumentenrohr mit Tageszeitungen, Fotos und Durchschriften von Augenzeugenberichten ein.“
Die eingemauerten Augenzeugenberichte sind von Georg Berner, Oskar Ebert und Willy Gressler über die Grausamkeiten an den Gefangenen im Jonastal.
Noch vor der Einweihung der Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald auf dem Ettersberg am 14. September 1958 wurde das Mahnmal im Jonastal am 7. September 1958 eingeweiht. Soldaten der Sowjet-Armee, Volkspolizisten und Kampfgruppen-mitglieder stellten die Ehrenwache während der Denkmal-Enthüllung an diesem Tag.
Quelle und weitere Informationen: Tatort Jonastal Seiten 59, 107 - 111
Dieses Foto stammt aus der Sammlung von Hermann Stange und stammt aus dem Jahr 1967.
Weitere Fotos im Stadt- und Kreisarchiv Arnstadt zeigen eine spätere Gedenkveranstaltung, was man am Baumwachstum und den Uniformen erkennen kann. Das Datum ist leider nicht überliefert.
Hier ein Farbfoto des Ehrenmals am 5. April 1990 aus dem Stadt- und Kreisarchiv Arnstadt. Die zusätzlichen Stelen wurden nach meinen Recherchen 1979 zusätzlich aufgestellt. Genauere Angaben müssen noch recherchiert werden. Im Jahr 1990 wurden auch die Bronzetafeln am Denkmal entwendet. Die Geschichte der Zerstörungen befindet sich hier.
Hier das Cover einer Broschüre aus der DDR Zeit, welche Käthe Bohnhardt fotografiert hatte.
Dieser Stein wurde ursprünglich am 13. September 1958 vor der Geschwister-Scholl-Schule in Arnstadt enthüllt. Der Gedenkstein befindet sich heute links neben dem Denkmal im Jonastal. Nach der Wende war er übrig und wurde Opfer der politischen Veränderungen. Auf Initiative des Jonastalvereins wurde der Stein in das Mahnmal im Jonastal integriert und nicht zerstört.
Quelle: Tatort Jonastal Seite 111