Letztes Update: 05.01.2014
Das Jonastal zwischen Crawinkel und Arnstadt zieht seit jeher Fotografen magisch an. Auf dieser Seite möchte ich einige historische Aufnahmen zusammenfassen, die ich im Laufe der Zeit in öffentlichen sowie privaten Archiven fand. Gern könnt Ihr mir auch eure Fotos für die Sammlung hier zur Verfügung stellen.
Auf dem wenig fruchtbaren Land zwischen Ohrdruf und Arnstadt wurden seit der Reichsgründung 1871 regelmäßig Manöver abgehalten. Allerdings erst 1907 wurde der Truppenübungsplatz Ohrdruf offiziell genutzt und seit dem stetig ausgebaut. Angefangen bei den Kaiserlichen Truppen über Reichswehr, Wehrmacht und Sowjetarmee bis hin zur Bundeswehr – ist der Übungsplatz ständig in Benutzung. Anbei ein Foto aus meinem privaten Archiv. Quelle: Tatort Jonastal, S. 125
Es gib einen besonderen Muschelkalkfelsen im Jonastal, der eine mehr als 30 Meter steile Felswand ausgebildet hat. Dieser trägt den Namen Jungfernsprung. "Aus dem Götzental gelangt man nach Arnstadt zu in das minder enge Jonastal. Dort befindet sich eine wohl 100 Fuß hohe senkrechte Felswand, welche den Namen Jungfernsprung führt. Einst verfolgte ein zügelloser Man zu Roß ein unschuldiges Mägdlein, um sie zu seinem Willen zu zwingen. Die Jungfrau floh über das Feld. Doch der Verfolger kam immer näher und sie stand mit einem Male dem tiefen Abhang gegenüber. Vor ihr drohte der Tod, hinter ihr die Schande und entschlossen wählte sie den ersten, indem sie ihre Seele Gott und seinen Engeln befahl. Sie sprang hinab im Augenblick, als schon der Verfolger die bübische Hand nach ihr ausstreckte. Als er sah, daß sie seinen Augen entschwand, spornte er wild sein sich entsetzt bäumendes Roß und sprang ihr nach. Zerschmettert samt seinem Roß hauchte er in der Taltiefe seine Seele aus. Aber über der Jungfrau hatten Schutzengel ihre Hände gehalten? Sie war unverletzt und sanft herniedergeschwebt und kniete zitternd und dem Himmel für ihre Rettung dankend im Grunde. Den Fels nennt man bis auf den heutigen Tag Jungfernsprung und der Schönbrunn, eine Quelle am Eingang des Jonastales, führte früher auch diesen Namen (Bechstein 1837, S 130, 131).
Quelle: Sagen, Fabeln und romantische Geschichten aus dem mittleren Thüringer Wald und dessen Vorland von Hansjürgen Müllerott, Sagenkreis Wilde Weiße – Der Jungfernsprung, Seite 56
Straßenbau im Jonastal - Das Aufnahmedatum der Fotos ist leider bislang nicht überliefert. Die Straße wurde ab 1910 aus einem Anfahrtsweg zu Wiesen und Äckern angelegt, nachdem durch den Übungsbetrieb auf dem Truppenübungsplatz die alten Verbindungsstraßen, von Ohrdruf oder Wölfis aus, ersatzlos wegfielen. Die Aufnahmen sind vermutlich später entstanden.
Anbei eine besondere Fotosammlung aus den 30er Jahren des 20. Jahrhundert. Da hatte ein Motoradfahrer einst schnell mal das Fahrzeug am Straßenrand abgestellt und eine Kletterpartie eingelegt.
Originalbeschriftung des Fotos im Stadt- und Kreisarchiv Arnstadt (leider ohne Zeitangabe, Stempel Das Volk, Kreisredaktion Arnstadt):
Am "Kühlen Grund" im Jonastal hatte der Bach die Straße unterspült und es bestand Einsturzgefahr. Jetzt ist eine Stützmauer gebaut worden, damit die viel befahrene Straße wieder verkehrssicher wird. Unser Bild zeigt die Bauarbeiten.
Standort des Mahnmals im Jonastal am 18. August 1958 bevor der Obelisk errichtet wurde. Die Aufnahme stammt vermutlich vom Tag des ersten Spatenstichs. Während der Bauarbeiten für das geheime Sondervorhaben S III stand an dieser Stelle bis Kriegsende 1945 ein Zementschuppen.
Es folgen weitere Fotos aus der Zeit August/ September 1958.
Hier ein Foto/ Dia vermutlich ebenfalls aus dem Jahr 1958 aus meinem privaten Archiv. Sehr deutlich ist der Abraum zu erkennen, der vor den Stollen zu Arbeits- und Lagerflächen planiert wurde. Darauf liegen die gesprengten Eingänge, die als große Halde meist den direkten Zugang versperrten.
Frau Käthe Bohnhardt aus Plaue fotografierte einst ihre Heimat und dokumentierte die Geschichte des Landkreises in Wort und Bild. Ihre umfangreiche Dia-Sammlung befindet sich heute im Stadt- und Kreisarchiv Arnstadt. Anbei einige Dias aus dem Jonastal.