Meine Internetplattform ist neben der Adresse www.tatort-jonastal.de auch direkt über www.waffenstillstandswaggon.de zu erreichen. Neben den Stollen und dem Tatort im Jonastal sowie den zugehörigen Baustellen und Häftlingslagern sehe ich persönlich im Waffenstillstandswaggon einen der wichtigsten Sachzeugen zur Erläuterung der Hintergründe für ein Sonderbauvorhaben zum Ende des Zweiten Weltkrieges ohne Rücksicht auf Leib und Leben der verschleppten Häftlinge in das Grüne Herz von Deutschland.
Das Jonastal zwischen Crawinkel und Arnstadt ist ebenso wie S III als Deckname für die geheimen Bauarbeiten seit Ende des Zweiten Weltkrieges eng mit der Vernichtung Tausender durch Sklavenarbeit und unvorstellbare Überlebensbedingungen der Häftlinge verbunden. Mit dem Buch "Tatort Jonastal" versuchte ich mich im Jahr 2010 an der Rekonstruktion des Tathergangs und einer Tatortanalyse, was damals nach 65 Jahren nicht immer einfach und von Erfolg gekrönt war. Nicht auf alle Fragen konnten mit der Veröffentlichung zufriedenstellende Antworten gefunden werden und so möchte ich mit dieser Internetplattform die Beweisaufnahme für S III weiterführen. Meiner Ansicht nach konnte mit dem Buch zumindest eine wissenschaftliche Grundlage durch die Einbeziehung und Bewertung der Erinnerungen der Überlebenden und Zeitzeugen sowie der überlieferten Dokumente und Sachzeugen geschaffen werden.
Christoph Matschie, Thüringer Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, hob in seiner Rede am 11. April 2010 auf dem Ettersberg die Bedeutung der Gedenkstätte Buchenwald hervor. Gleiches
gilt meiner Ansicht nach auch für die ehemaligen Häftlingslager bei Ohrdruf, Crawinkel und Espenfeld sowie für alle Außenkommandos von Buchenwald. Auch sie dürfen nie für immer schweigen. Nie
dürfen wir vergessen, was Menschen hier in Deutschland anderen Menschen angetan haben. Dazu brauchen wir die authentischen Stimmen der Erinnerung, die Stimmen der Überlebenden. Und wir brauchen
diejenigen, die diese Erinnerung verantwortungs- und selbstbewusst weitertragen in die nächsten Generationen zur Förderung eines historischen Bewusstseins.
Nur mit der wachen Erinnerung an die Unmenschlichkeit dieser Orte können wir das Vermächtnis der Opfer erfüllen, das da heißt: NIE WIEDER! Das ist keine Aufgabe der Vergangenheitsbewältigung. Der
Kampf gegen das Vergessen und der Einsatz für Menschlichkeit gehört in die Gegenwart.
Thomas Mann zu den toten Widerstandskämpfern der „Weißen Rose“ in einer
Radioansprache der BBC am 27.06.1944