Letztes Update: 05.01.2014
Der Ehrenfriedhof befand sich gegenüber des ehemaligen Zeltlagers für Häftlinge, welches Mitte Februar 1945 in der Nähe der Jonastal Baustelle errichtet wurde. In einem zugeschütteten Graben neben dem Zeltlager Espenfeld entdeckten die Amerikaner am 13. April 1945 ein erstes Massengrab mit 59 Toten. Nach der Exhumierung waren eine spezifische Identifikation und die Feststellung der Nationalität nicht möglich und so legte man kurz nach Ende des Krieges am 13. Mai 1945 gegenüber dem Lager auf Anweisung der Amerikaner einen Ehrenfriedhof mit Einzelgräbern an. Bis dahin stieg die Anzahl der in der Umgebung vorgefundenen Opfer auf 96 an. Im Laufe der Jahre stieg die Anzahl weiter auf 107. Verschiedene Quellen geben bisher auch unterschiedliche Zahlen an. Eine genauere Betrachtung und Nachforschung ist daher noch einmal nötig.
Zunächst erhielt der Friedhof einen Waldlattenzaun zur Umzäunung. Auf den Gräbern standen Kreuze ohne Beschriftung. Später wurden anonyme Grabsteine sowie das große Mahnmal errichtet, welches auf Fotos von 1967 bereits stand. Folgende Fotos stammen großteils aus dem Stadt- und Kreisarchiv Arnstadt bzw. aus Privatsammlungen.
Irgendwann sind vermutlich aufgrund der erhöhten Pflege die Einzelgräber verschwunden und die schwarzen Tafeln mit Inschrift am Mahnmal wurden durch andere ersetzt.
Übersetzung der Inschrift eines anonymen Grabsteins: „Hier liegt ein russischer Kriegsgefangener begraben, erschossen im April 1945“. Die Inschriften aus DDR Zeiten waren aus heutiger Sicht einseitig und fachlich unkorrekt. Sie wurden nicht der Vielzahl an Nationalitäten gerecht, denen die Opfer von S III angehörten.
Quelle: Tatort Jonastal, Seite 111 - 114